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Die Gesundheit des Dobermann

 

Die Gesundheit unserer Dobermänner hängt wie bei allen anderen Hunderassen von vielen Faktoren ab. Eine große Rolle spielen neben der naturgemäßen Veranlagung die geistige und körperliche Auslastung, gesunde Ernährung und eine regelmäßige medizinische Vorsorge.

Trotz aller Fürsorge kann unser Dobermann erkranken. Dabei müssen wir zwischen erworbenen und geerbten Erkrankungen unterscheiden, was nicht immer leicht fällt, auch den Medizinern nicht. Umweltfaktoren kommen noch hinzu. Eine grobe Einteilung kann nach der Ursache der Krankheit erfolgen, z.B. in Erbkrankheiten, Infektionskrankheiten, Unfälle bzw. Traumen, Degenerative Erkrankungen, Autoimmunkrankheiten, Tumorkrankheiten, Intoxikationen, etc., so kann z. B. eine falsch- oder unbehandelte Infektion zu einer Herzmuskelentzündung führen, die wiederum unbehandelt zu einer unheilbaren Herzerkrankung mutieren kann.

 

Was ist eine Krankheit?

Eine Krankheit ist eine Störung der normalen physischen oder psychischen Funktionen, die einen Grad erreicht, der die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden eines Lebewesens subjektiv oder objektiv wahrnehmbar negativ beeinflusst. Die Grenze zwischen Krankheit und Befindlichkeitsstörung ist fließend.

Die Einteilung einer Krankheit kann organbezogen nach den Hauptdiagnosegruppen erfolgen, sie unterliegt einem ständigen Review, da durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse Zusammenhänge aufgedeckt werden, die eine abweichende Einordnung notwendig machen. So können Krankheiten unbekannter Ursache z.B. inzwischen einem bestimmten Gendefekt (dieser ist nicht immer geerbt!) zugeordnet werden.

 

Fast jede Krankheit, die unentdeckt oder unbehandelt bleibt, kann sich negativ auf die Lebenserwartung des Dobermanns auswirken.

 

Rassedispositionen – Erbkrankheiten beim Dobermann

Als Rassedisposition bezeichnet man die Veranlagung einer Hunderasse, bestimmte Erkrankungen vermehrt auszubilden.

 

Die Ursache liegt in den jeweiligen Zuchtprogrammen durch die es gelungen ist, verschiedene Hunderassen zu züchten. Um diese Rassen zu erhalten, werden bestimmte Zuchtlinien oft isoliert und miteinander gekreuzt, was zur Folge hat, das mutierte Gene, die zu genetisch bedingten Krankheiten führen, in der Rasse häufiger auftreten. Die meisten Genfehler sind bei den in der Zucht befindlichen Hunden verborgen und äußerlich nicht sichtbar, sie sind gesund und zeigen keinerlei Krankheitsmerkmale – und doch sind sie s.g. Anlagenträger. Werden diese Anlageträger miteinander verpaart, so  kann die Krankheit bei den Nachkommen offen und sichtbar auftreten. Diese Hunde nennt man dann Merkmalträger.

 

Bei Hunden sind inzwischen über 800 Erbkrankheiten bekannt, weitere kommen durch die Populationsdynamik jährlich hinzu.

Das Bewusstsein vieler Dobermannzüchter hat sich glücklicherweise dahingehend verändert, bei den Verpaarungen nicht nur auf besondere Linien, Leistungs- und Schönheitsmerkmale zu achten, sondern auch der Gesundheit ein größeres Augenmerk zu schenken, denn wir alle lieben die Rasse Dobermann.

Inzwischen stehen einige Gentests zur Erkennung vieler Erbkrankheitsmerkmale sowie die Eugenische Kur zur Verfügung, mit deren Hilfe wir bei der Zuchtplanung auf die Gesundheit unserer Rasse großen Einfluss nehmen können.

 

 

Gesundheitsprophylaxe beim Dobermann

  • Gehe Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Achten Sie auf ausreichenden Impfschutz, besonders dann, wenn Sie mit Ihrem Dobermann Mittelmeerländer besuchen. Ausführliche Beratung erhalten Sie bei Ihrem Tierarzt.
  • Gute Ernährung ist das A und O. Ob Fertigfutter, Selbstgekochtes oder Barf. Achten Sie bei der Futterwahl auf einen ausgewogenen Fleischanteil, wichtige Mineralien und Vitamine. Zu viel Getreide sollte vermieden werden.
  • Übergewicht muss vermieden werden. Als Faustregel gilt: Rippen muss man fühlen können, sehen darf man sie nicht. Wenn die Rippen nicht mehr fühlbar sind, sollten Sie eine Diät einleiten und die Bewegungsauslastung Ihres Dobermanns überdenken.
  • Äußerlicher Parasitenbefall –Zecken, Flöhe, Milben und Co. – schadet der Gesundheit. Kontrollieren Sie regelmäßig Fell und Haut auf unerwünschte Mitbewohner. Vorbeugend gegen Ektoparasiten hat sich das tägliche Einreiben mit Kokosöl bewährt. Innerliche Chemiekeulen zur Vorbeugung gegen Ungeziefer sollten vermieden werden, da sie teilweise äußerst bedenklich und gesundheitsschädlich eigestuft sind!
  • Innerlicher Parasitenbefall – Würmer, Giardien und Co. – müssen bei Befall umgehend und intensiv behandelt und beseitigt werden. Vorbeugende Wurmkuren schaden der Gesundheit und sollten vermieden werden. Lassen Sie stattdessen eine Kotprobe auf Befall untersuchen und geben Sie eine Wurmkur ausschließlich bei positivem Befund!
  • Allergien können nicht immer vermieden werden. Sollte Ihr Dobermann dennoch eine Unverträglichkeit entwickeln, muss der auslösende Stoff herausgefiltert werden. Bluttests auf Futtermittel haben sich in der Praxis als äußerst unzuverlässig, wenig aussagekräftig und sehr teuer erwiesen. Eine verlässliche Aussage erhalten Sie nur mit einer Ausschlussdiät. Die Haut Ihres Dobermanns schützen Sie, wenn er so selten wie möglich gebadet wird, also nur im Notfall (z. B. nach gründlichem Wälzen auf frisch gegülltem Acker). Regelmäßiges Abwischen mit einem feuchten Tuch reicht vollkommen aus.
  • Erbkrankheiten können nur vom Tierarzt diagnostiziert werden. Diverse Testverfahren stehen zur Verfügung.
  • Herzerkrankungen können NUR von einem Tierkardiologen festgestellt werden. Lediglich Abhören reicht nicht aus. Es empfiehlt sich dazu einen Tierarzt aus dem CC-Kreis aufzusuchen. Da beim Dobermann vermehrt Herzerkrankungen zu beobachten sind, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ab 2 Jahren zu empfehlen.
  • Krebs und Tumore können nicht immer vermieden werden. Je früher sie erkannt werden, je günstiger ist die Prognose. Empfehlenswert ist im Fall der Fälle eine zusätzliche Unterstützung der Schulmedizin durch einen Tierheilpraktiker.
  • Altersbedingte Krankheiten gehören zum Lauf des Lebens. Viele davon können positiv mit Nahrungsergänzungsmitteln und Naturheilkunde unterstützt werden. Es muss nicht immer gleich die chemische Keule her.

 

Vermehrt vorkommende und teilw. geerbte Krankheiten beim Dobermann (Kann – muss nicht!)

 

Erkrankungen von Haut und Fell

 

Dilute (Farbmutantenalopezie)

Die Farbmutantenalopezie ist eine relativ seltene Hauterkrankung des Hundes und wird in der Literatur auch "color dilution alopecia (CDA)", "blue dog disease" und beim Dobermann "blue Dobermann disease" genannt.

 

Das Dilute-Gen (vom engl. dilution = Farbverdünnung) ist verantwortlich für die Intensität der Fellfarbe, indem es die Anzahl an Pigmenten im Haarschaft beeinflusst. Es handelt sich also um ein Gen, welches für eine "Verklumpung" des Melanins sorgt, das zur Folge hat, dass die Farben aufhellen. Das Gen "D" bewirkt somit eine intensive Pigmentierung, "d" dagegen eine abgeschwächte. Es gibt zwei Varianten der Farbverdünnung: "Blau" (= abgeschwächte Farbe von der schwarz-roten Fellfarbe) und "Isabell" (= abgeschwächte Farbe von der roten Fellfarbe).

 

Vitiligo, Weißfleckenkrankheit

Pigmentstörungen lassen weiße, pigmentfreie Hautflecken entstehen, besonders im Gesicht. Die Weißfleckenkrankheit kann mit Weiß- oder Graufärbung der Haare einhergehen. Möglicherweise handelt es sich um eine Autoimmunreaktion gegen Melanocyten.

 

Ichthyose

Bei der Ichthyose handelt es sich um eine Verhornungsstörung der Haut mit Verdickung der Haut und Fußballen. Das natürliche Abschleifen der überschüssigen Hornhautzellen ist gestört, dadurch entsteht rauhe, mit schmierigen Schuppen bedeckte Haut.

 

Follikeldysplasie

Pigmentierungs- und Keratinisierungsstörung sowie gestörtes Wachstum ausschließlich schwarzer Haare.

 

Akrale Leckdermatitis (Leckgranulom)

Die Akrale Leckdermatitis äußert sich durch intensives Lecken bestimmter Bereiche der unteren Extremitäten. Dadurch kommt es zu Rötungen, Reizungen und Verletzungen der Haut mit sekundären Infektionen. Als Ursache werden oft Nervenstörungen, Langeweile oder Frustration angegeben. Da die Krankheit in bestimmten Rassen, auch beim Dobermann, vermehrt auftritt, muss von einer erblichen Komponente ausgegangen werden.

 

Epidermolysis bullosa (EB)

ist eine genetisch bedingte Hautkrankheit, die je nach Subtyp autosomal-dominant oder -rezessiv vererbt wird. Ursache ist eine angeborene Mutation in bestimmten Genen, deren Genprodukte (Proteine) u. a. für den intakten zellulären Aufbau der Haut notwendig sind. Die mechanische Verbindung zwischen den unterschiedlichen Hautschichten ist unzureichend ausgebildet, dadurch können je nach Subtyp Blasen und Wunden mit möglicher Narbenbildung entstehen (am und im ganzen Körper, z. B. auch Mund (Mikrostomie) und Speiseröhre). Die Krankheit wird umgangssprachlich auch als Schmetterlingshaut bezeichnet.

 

Akne / Kinnakne

Akne kann bei jungen Hunden im Alter von drei Monaten bis zu zwei Jahren auftreten. Es gibt auch eine Form der Akne bei älteren Hunden, die aber sehr selten auftritt und wenn dann meist auch nur bei Kurzhaarrassen. Die temporär auftretende Erkrankung erfolgt im Jugendalter, bei adulten Tieren konnte dieses nur bei wenigen Rassen wie z. B. bei der Dogge und Dobermann beobachtet werden.

 

Pododermatitis

Die pyotraumatische Dermatitis („oberflächlicher Hot spot“) gehört zu den Oberflächenpyodermien und ist ein lokalisierter, gut von der gesunden Haut abgegrenzter Bereich mit akuter Entzündung und Exsudation, der durch den Patienten stark traumatisiert wird (durch Lecken, Kratzen etc.).

Die pyotraumatische Follikulitis („tiefer Hot spot“) gehört zu den tiefen Pyodermien und stellt eine lokalisierte tiefe Follikulitis / Furunkulose dar. Der Bereich ist weniger scharf demarkiert, und charakte ristisch sind u. a. die meist erst nach dem Ausscheren sichtbaren „Satelliteneffloreszenzen“ im Randbereich. Sie kann auch als Komplikation einer pyotraumatischen Dermatitis entstehen.

 

Infektiöse Pododermatitis

Infektionen mit Bakterien oder Hefepilzen (Malassezia) sind die häufigsten Erreger einer infektiösen Pododermatitis, seltener sind Infektionen durch Hautpilze (Dermatophyten), bzw. eine tiefe bakterielle Haarbalginfektion.

 

Bakterielle Pododermatitis – Zwischenzehenabszesse / Pyogranulome

Pyogranulome sind eine Spezialform der bakteriellen Pododermatitis. Es handelt sich um eine sehr tiefe, bis in die Haarbälge reichende bakterielle Infektion der Zwischenzehenhaut, so genannte Zwischenzehenabszesse. Die bakterielle Infektion und starke Entzündung führt zum Bersten der Haarfollikel und dadurch zur Ansammlung von Haarschaft- und Fremdmaterial in tieferen Hautschichten. Die Folge ist eine starke lokale Entzündung mit der Ausbildung von Zwischenzehenabszessen. Die häufigsten Ursachen für Pyogranulome sind eine nicht erkannte Pododemodikose, hormonelle Störungen oder Allergien.

 

Demodikose

Die Demodikose wird durch die Haarbalgmilbe Demodex canis hervorgerufen. Demodexmilben sind normale Haut- und Ohrenbewohner des Hundes und sind demnach auch bei gesunden Hunden in kleiner Zahl vorhanden, ohne dass sie klinische Symptome verursachen. Der Erreger, eine zigarrenförmige Milbe, die in den Haarfollikeln (Haarbälge) des Hundes lebt, wird innerhalb der ersten Tage nach der Geburt vom Muttertier auf die säugenden Welpen über direkten Kontakt übertragen. Später ist eine Ansteckung nicht mehr möglich. Je nach genetischer Veranlagung und Immunlage des Welpen kommt es zur Besiedlung der Haarfollikel ohne Ausprägung klinischer Symptome oder aber zur klinischen Erkrankung, die einhergeht mit Haarverlust, Hautrötungen und eventuell Juckreiz, wenn sich Folgeinfektionen mit Bakterien ausbilden.

 

Eosinophiler Granulom-Komplex bei Hunden

Bei Hunden ist der eosinophile Granulom-Komplex eine bisweilen verwirrende Bezeichnung für drei verschiedene Syndrome, die Entzündungen und Reizungen der Haut verursachen:
Eosinophile Plaque – umschriebene, angehobene, runde bis ovale Läsionen, die häufig ulzerieren. Sie befinden sich meist auf dem Bauch oder Oberschenkel. Diese Läsionen enthalten eine Art von weißen Blutkörperchen, genannt Eosinophile.

Eosinophiles Granulom – eine Masse oder knotige Läsion mit Eosinophilen in der Regel auf der Rückseite der Oberschenkel gefunden, auf dem Gesicht oder im Mund.
Indolentes Geschwür - umschriebene, ulzerierte Läsionen, am häufigsten an der Oberlippe gefunden.

Veranlagung wird vermutet.

 

Hypopigmentation (Lippe, Nase)

Eine schwarze Färbung der Haut kann entweder durch eine erhöhte Zahl pigmentbildender Zellen (Melanozyten) oder durch eine vermehrte Pigmentproduktion der vorhandenen Zellen hervorgerufen werden. Sind mehr Melanozyten da, ist die Schwarzfärbung normalerweise örtlich gut begrenzt.

Die Epidermis selbst ist unverändert, die Flecken entwickeln sich meist in jugendlichem Alter (erblich bedingt) und verändern sich nicht.

Eine vermehrte Pigmentproduktion dagegen kann verschiedenste Ursachen haben und ist meist die Folge anderer Erkrankungen, meist mit entzündlichen Reaktionen verbunden.

 

Saisonale Flankenalopezie

Mit Alopezie bezeichnet man Haarlosigkeit. Hunde mit saisonaler Flankenalopezie zeigen haarlose Stellen im Bereich der Flanken. Diese Alopezie ist jedoch nicht permanent, sondern tritt nur zu gewissen Jahreszeiten auf. So verlieren einige Hunde die Haare an diesen Stellen im Herbst und im Frühjahr wachsen alle Haare wieder nach.

Die Bereiche, auf die sich die Alopezie beschränkt, sind meistens die Flanken und auf beiden Körperseiten symmetrisch. Vielfach verfärbt sich die Haut schwarz.

Nachwachsende Haare haben manchmal eine etwas andere Farbe. Manche Hunde zeigen jedes Jahr wieder dieses zyklische Ausfallen und Wiederwachsen der Haare, bei anderen Tieren ist es ein einmaliges Geschehen.

Bei manchen Hunden wachsen die Haare nicht mehr vollständig nach und die haarlosen Stellen breiten sich über die Jahre immer mehr aus.

 

 

Nervenerkrankungen

 

Wobbler Syndrom, zervikale Spondylomyelopathie

Beim Wobbler Syndrom handelt es sich um Schädigung des Rückenmarks im Bereich der Halswirbelsäule. Abnorme Wirbelstruktur führt zu Instabilität der Wirbelsäule und Verengung des Spinalkanals. Dadurch wird Druck auf das Rückenmark ausgeübt und es kommt zu Koordinationsproblemen der Gliedmaßen.

Ursachen hierfür sind z.B. angeborene Fehlbildungen, Bandscheibenerkrankungen oder ein Bandscheibenvorfall. Es wird außerdem diskutiert, ob genetische Ursachen vorliegen können, oder ob die Kompression durch Überbelastung beim Jungtier entsteht und/oder durch falsche Ernährung.

Meist sind die hinteren Extremitäten zuerst betroffen. Der Hund läuft wie betrunken und schleift die Pfoten über den Boden. Begleitet wird das Krankheitsbild oft von Schmerzen im Halsbereich und Berührungsempfindlichkeit der Wirbelsäule. Eine operative Therapie ist möglich und oft erfolgreich.

 

Wirbelstenose

Angeborene Verengung des Wirbelkanals, dadurch Kompression des Rückenmarks. Das Ausmaß der Beschwerden hängt vom Grad der Verengung ab.

 

Periphere Neuropathie

Sammelbegriff für Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Das periphere Nervensystem ist der Teil, der nicht zum Gehirn oder Rückenmark zählt. Zu den Symptomen zählen Schwäche oder Lähmungen, Fehlen von Muskelreflexen und Muskeltonus, verringerte Schmerzempfindlichkeit.

 

Epilepsie

Wiederkehrende Krampfanfälle, die nicht durch eine vorausgehende erkennbare Ursache ausgelöst werden. Ursache ist vielmehr die plötzliche synchrone Entladung von Neuronengruppen im Gehirn, die unwillkürliche stereotype Verhaltens- oder Befindensstörungen auslösen. Es findet typischerweise eine Verhaltensänderung statt, die sich als Verwirrung, Angst oder Aggression äußert. Auch motorische und autonome Funktionen können betroffen sein.

Störung der zentralnervösen Reaktionen, wobei Bewusstsein, Muskeltonus, Verhalten und Nervensystemfunktionen in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein können.

 

Narkolepsie

Narkolepsie ist eine neurologische Krankheit, die durch Tagesschläfrigkeit mit einem unwiderstehlichen Schlafdrang zu völlig falschen Zeiten gekennzeichnet ist. Hierbei kommt es zu regelrechten Schlafattacken, Kataplexie (Tonusverlust der Muskulatur) und Schlaflähmung (plötzliche Lähmung der Muskulatur beim Einschlafen/Aufwachen). Dies ähnelt teilweise dem REM-Schlaf.

Nur wenn beide Elternteile zumindest Narkolepsie-Träger sind kann es zu Nachkommen kommen, die an Narkolepsie erkranken, da sie nun zwei Kopien des veränderten "Narkolepsie-Gens" tragen (n/n).

 

Dancing Dobermann Disease

Eine seltene neurologische Erkrankung ist die Dancing Dobermann Disease und bedeutet so viel wie “Tanzender-Dobermann-Krankheit”. Sie tritt, wie der Name bereits vermuten lässt, nur bei Dobermännern und gelegentlich bei Pinschern auf. Sie entsteht oft in jungen Jahren und verläuft dann schleichend. Es kommt zu einer Schwächung der Hinterhand, aus der ein tänzelnder Gang resultiert. Bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf treten später Lähmungen auf.

 

Stereotypie

zeigt der Hund rituelle (immer wiederkehrende) Verhaltensweisen, die von gleichablaufenden, ständig wiederholten Bewegungsmustern geprägt sind! (z.B. Schwanz jagen). Diese treten zeitlich unbegrenzt sowie ohne Zusammenhang mit Umwelteinflüssen und Spiel auf, sind nicht erworben und somit nicht durch Nachahmung erlernbar!

Stereotypien entstehen aus einem Dopaminmangel in einem Teil des Großhirns (Streifenkörper), welcher unter anderem mit dem Belohnungssystem verbunden ist. Durch diese stressbedingten Handlungen versucht der Hund sein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen. Den Ausgleich bzw. die Erhaltung vom äußeren zum inneren Gleichgewicht nennt man Homöostase.

Flankensaugen gehört zu den Stereotypen beim Hund.

Er saugt krankhaft an den Flanken, oft aus Langeweile bzw. psychischer Belastung oder Stress, da dadurch Glückshormone freigesetzt werden (wie Ritzer beim Menschen).

 

 

Urogenitaltrakt

 

Hyperurikosie und Hyperurikämie (SLC)

Hunde mit der Krankheit SLC, also Hunde die aufgrund einer erblichen Stoffwechselstörung zu viel Harnsäure im Blut und im Urin haben, erkranken dadurch zusätzlich früher oder später an Blasensteinen, sowie an Gelenksentzündungen durch Ablagerung der nadelspitzen Harnsäurekristalle in den Gelenken, mit daraus resultierender Gelenksentzündung (Arthritis, Gicht), außerdem erkranken sie an Nierensteinen und Nierenschäden durch Ablagerung der Harnsäurekristallen in den Nieren, wenn sie nicht diätisch gefüttert werden und zu wenig trinken. Unbehandelt kann es zum Tod durch Nierenversagen kommen.

SCL ist ein erblicher Risikofaktor für Gicht, alle Hunderassen und alle Mischlinge können betroffen sein.

 

 

Erkrankungen des Bewegungsapparates

 

Kaumuskelmyositis

Die Kaumuskelmyositis ist eine Autoimmunerkrankung, die eine Entzündung der Kaumuskulatur hervorruft. Die Beweglichkeit des Unterkiefers nimmt ab, wodurch die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme behindert wird. Die Erkrankung beschränkt sich ausschließlich auf die Kaumuskulatur, denn nur hier gibt es den speziellen Muskelfasertyp 2M, gegen den sich die Autoimmunreaktion richtet. Als Folge dessen kommt es zu einer Entzündung mit Einwanderung verschiedener Abwehrzellen und schließlich zum Absterben (Nekrose) der Zellen.

 

Spondylose

Spondylose ist eine degenerative Skeletterkrankung, bei der der Abbau der elastischen Elemente wie Bänder und Zwischenwirbelscheiben für die Entstehung von Verknöcherungen verantwortlich ist. Folge ist eine Versteifung der Wirbelsäule.

 

Panostitis (Enostose)

Panositis ist eine entzündliche Erkrankung der langen Röhrenknochen der Vorder- und Hintergliedmaßen, großwüchsiger Hunde. Ursache ist Calciumüberversorgung

 

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Hüftgelenkdysplasie bezeichnet eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Der Oberschenkelkopf findet in der Hüftgelenkspfanne nicht genügend Halt. Durch seine dadurch gesteigerte Beweglichkeit kommt es zu Reizungen der Knochenhaut des Pfannenrandes. HD ist genetisch bedingt, wird aber durch falsche Ernährung begünstigt.

 

Hygrom

Unter Hygrom, auch als Bursitis olecrani oder Ellbogenbeule bezeichnet, versteht man eine vermehrte Füllung eines Schleimbeutel, beim Hund vorzugsweise am Ellbogen. Sie entstehen durch chronische Reizung (Liegen auf hartem Boden!)

 

 

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

 

Magendrehung

Hier handelt es sich um eine Drehung des Magens um seine Längsachse. Dabei verschließen sich Magenein- und ausgang. Es entstehen Gase, die den Magen wie einen prallen Ballon füllen. Verursacht wird diese Drehung u.a. durch Bewegung nach Fütterung, aber nicht selten auch durch Stress.

Der Hund bekommt in sehr kurzer Zeit einen stark aufgeblähten Bauch. Er stöhnt unter großen Schmerzen, sein Kreislauf wird schwach. Die Krankheit verläuft hoch akut und führt ohne sofortige Behandlung nach wenigen Stunden zum Tod.

 

Chronische Hepatitis

Sammelbergriff für Krankheiten, die mit Entzündung und Nekrose von Lebergewebe einhergehen. Mangelhafte Entgiftung, anfangs vage Symptome wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust, Lethargie, In Spätstadien u.a. Gelbsucht, auch Verhaltensprobleme.

 

 

Hormonstörungen

 

Hypothyreose / Hypothyroidismus (Schilddrüsenunterfunktion – SDU)

Die Hormone der Schilddrüse werden unter anderem für das Nervensystem und die Regulation des Stoffwechsels benötigt. Sind sie nicht in ausreichender Menge oder gar nicht vorhanden, so spricht man von Hypothyreose. Bei dieser Krankheit nimmt die Stoffwechselrate ab, wodurch die Zellen nicht mehr so schnell und effektiv arbeiten können.

Die Hypothyreose wird meist erst sehr spät oder gar nicht erkannt. Da die Schilddrüsenhormone T3 und T4 nicht nur den Stoffwechsel und die physische Entwicklung beeinflussen, sondern sich auch auf die Psyche auswirken, bemerkt man häufig Verhaltensänderungen wie übernervöses oder ängstliches Verhalten, grundlose Aggressivität, mangelnde Aufmerksamkeit, Überkonzentriertheit, Stimmungsschwankungen usw.

 

 

Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems

 

Kongestives Herzversagen (CHF)

Es handelt sich um eine reduzierte Fähigkeit des Herzens seine Funktion zu erfüllen, nämlich als eine wirksame Pumpe für Blut, welches in alle Körperteile und Organe gelangen muss, zu dienen. In den meisten Fällen ist das ein Ergebnis früherer durch das Herz erlittener Beschädigungen. 

Ein solcher Schaden kann plötzlich und akut sein, wie im Falle eines Herzanfalls, oder chronisch und fortschreitend, wie etwa durch mehrere Jahre nicht behandelten hohen Blutdruck bedingt; mit der Zeit können dadurch anatomische Veränderungen des Herzens entstehen.

Unabhängig von der Ursache, die zur Stauungs-Herzinsuffizienz geführt hat, im Endergebnis ist das Herz nicht imstande die gesamte ankommende Blutmenge effizient an die Körperorgane weiter zu pumpen.

Diese funktionelle Insuffizienz führt zu Anzeichen der ineffizienten Versorgung mit Blut, wie Schwäche und Schwierigkeiten bei der Ausübung körperlicher Anstrengungen einerseits und zu Symptomen von Stauung der infolge des ungenügenden Abflusses mit Blut überfüllten Organe andererseits. Ein Beispiel dafür ist das Lungenödem.  

 

Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

Die DCM ist eine häufig erworbene Herzerkrankung bei großen Hunderassen, das heißt, dass sie sich im Laufe des Hundelebens entwickelt. Man geht davon aus, dass eine genetische (vererbte) Grundlage besteht, der Ursprung ist jedoch noch nicht zweifelsfrei geklärt.

Bei der Dilatativen Kardiomypathie handelt es sich um eine Schädigung des Herzmuskels mit Abnahme der Wanddicke und Kontraktionskraft. Gleichzeitig kommt es zu einer Größenzunahme (Dilatation) des Herzens. Dadurch vermindert sich die Leistungsfähigkeit, was bei einem Fortschreiten der Erkrankung zum Tode führen kann. Im Spätstadium kommt es zu Symptomen wie Husten, Atemnot, Leistungsschwäche oder Ohnmachtsanfällen.

Um die Überlebenschancen zu verbessern und Kardiomyopathie frühzeitig zu erkennen, empfehlen sich regelmäßige Kontrolluntersuchungen mittels Langzeit-EKG (auch Holter-EKG oder 24-Stunden-EKG genannt) für alle Dobermänner. Am besten in Kombination mit einem Herzultraschall. Eine Heilung ist leider nicht möglich, jedoch kann eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden, welche die Lebensqualität des Dobermanns verbessern und sein Leben verlängert, indem das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt wird.

In der Zucht dürfen NUR DCM freie Dobermänner eingesetzt werden.

 

Mitralklappeninsuffizienz

Von Mitralklappeninsuffizienz spricht man, wenn die Mitralklappe (Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer) "undicht" wird, d.h. das Zurückströmen von Blut in den Vorhof beim Zusammenziehen des Herzmuskels nicht mehr vollständig verhindern kann.

Mitralregurgitation wird das Zurückfließen des Blutes genannt. Die häufigste Ursache einer Mitralklappeninsuffizienz ist eine Mitralklappenendokardiose.

 

Mitralklappenendokardiose

Die Mitralklappenendokardiose ist die häufigste kardiale Erkrankung Hundes. Drei Viertel aller Hunde mit kongestivem Herzversagen leiden an einer Mitralregurgitation, die durch eine degenerative Veränderung der Klappensegel oder der Chordae tendinae hervorgerufen wird. Die Mitralklappe ist in 60 % der Fälle alleine und in 30 % der Fälle gemeinsam mit der Trikuspidalklappe betroffen. 10 % der betroffenen Patienten leiden an einer alleinigen Trikuspidalendokardiose.

 

Mitralregurgitation

Bei der Mitralregurgitation handelt es sich nur um ein klinisches Symptom, wohingegen Klappenendokardiose eine pathologisch-anatomische Diagnose darstellt. Mitralinsuffizienzen sind die Folge von Mitralklappenendokardiosen, Dilatativen Kardiomyopathien oder anderen Erkrankungen, welche mit einer Volumenüberladung des linken Ventrikels einhergehen. Oftmals wird Mitralinsuffizienz bzw. –regurgitation aber als Synonym für Mitralklappenendokardiose verwendet.

Wichtig ist die Unterscheidung Mitralklappeninsuffizienz bzw. –regurgitation und Mitralklappenendokardiose.

 

Pulmonalstenose

Die PS ist eine der häufigsten angeborenen Herzerkrankung beim Hund. Es handelt sich bei der PS um eine Einengung der Pulmonalarterie (Lungenschlagader) im Abgang aus dem Herzen, knapp unterhalb der Pulmonalklappe, an der Klappe selbst oder oberhalb der Klappe. Dabei wird dem Blutfluss aus dem Herzen ein Widerstand entgegen gesetzt. Je nach Grad des Widerstands muss der Herzmuskel vermehrt Kraft aufbringen um das Blut aus dem Herzen in den Lungenkreislauf zu pumpen. Dadurch kann sich der Herzmuskel verdicken. In Folge ist eine regelgerechte Durchblutung des Herzens in schweren Fällen oft nicht möglich.

Man unterscheidet leicht-, mittel- und hochgradige Stenosenbildungen. Bei einer leichtgradigen Stenose haben die Hunde zwar ein Herzgeräusch, aber eine normale Lebenserwartung und Belastbarkeit. Bei einer hochgradigen Stenose ist ein Eingriff zur Behandlung empfohlen.

 

PDA - Persistierender Ductus Arteriosus Botalli

Der PDA ist die häufigste angeborene Herzerkrankung beim Hund. Es handelt sich beim PDA um eine fehlerhafte Verbindung zwischen Körperschlagader (Aorta) und Lungenschlagader (Pulmonalarterie). Diese Verbindung besteht bei jedem Säugetierembryo vor der Geburt und sollte sich einige Stunden bis Tage nach der Geburt verschließen. Bleibt dieser Verschluss aus, spricht man von einem PDA. Dabei kommt es dazu, dass ein Teil des aus der Lunge und dem linken Herzen kommenden Blutes von der Aorta in die Pulmonalarterie fließt (anstatt nur in den Körperkreislauf zu gelangen), erneut die Lunge passiert und wieder dem linken Herzen zugeführt wird. Diese Rezirkulation des Butes durch den Lungenkreislauf führt zur Vergößerung der linken Herzhälfte.

 

Atriumseptumdefekt (ASD)

Bei einem Atriumseptumdefekt handelt es sich um ein Loch in der Herzscheidewand der Vorhöfe. Ursache ist eine Störung der Embryonalentwicklung, während der sich die vier Herzkammern aus einem einzigen Hohlraum entwickeln. Folge ist ein gestörter Blutfluss im Herzen, geringe Belastbarkeit, rechtsseitige Herzvergrößerung.

 

Beim Verdacht auf eine Herzerkrankung dürfen Sie sich niemals alleine auf die Aussage Ihres Haustierarztes verlassen und ohne weiterführende Diagnose durch einen anerkannten Kardiologen einfach Herzmedikamente verabreichen. Auch hier müssen Sie auf eine gründliche Differentialdiagnose bestehen, denn nicht jede Herzerkrankung ist eine DCM!!!

 

 

Erkrankungen des Blutes

 

von Willebrand Krankheit (vWD)

Bei der von Willebrand Krankheit handelt es sich um eine angeborene Blutgerinnungsstörung, verursacht durch einen Mangel oder Mutationen am von-Willebrand-Faktor. Dieser ist das Trägerprotein eines Blutgerinnungsfaktors, der in der Innenwand der Blutgefäße gebildet wird und bei Verletzungen Thrombozyten bindet, die den Verschluss der verletzten Gefäßwand herbeiführen.

Wunden bei vWD-Betroffenen, auch kleinere, bluten noch lange nach und schließen sich sehr schlecht oder gar nicht was zum Verbluten führen kann. Bei vWD-Trägern treten die Symptome nicht auf. In der Zucht ist es deshalb wichtig, keine Träger miteinander zu verpaaren.

 

 

Augenerkrankungen

 

Katarakt, grauer Star

Ein Grauer Star (Katarakt) ist eine krankhafte Veränderung der Augenlinse des Hundes. Die Linse trübt sich, das Auge des Hundes erscheint dadurch grau. Je nachdem, wie stark die Linse getrübt ist, kann der Hund schlechter sehen oder ganz erblinden.

Ein Grauer Star kann angeboren sein oder im Alter entstehen. Bei älteren Hunden bildet sich oft eine Katarakt ohne eine andere Grunderkrankung aus (primäre Katarakt). Der Graue Star kann beim Hund auch die Folge einer anderen Grunderkrankung sein (sekundäre Katarakt). So können beispielsweise eine Entzündung der inneren Strukturen des Auges (Uveitis), eine Missbildung der Netzhaut (Retinale Dysplasie) oder die krankhafte Rückbildung der Netzhaut (Progressive Retinaatrophie) einen Grauen Star verursachen. Auch Stoffwechselkrankheiten, wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), führen oft zu einem Grauen Star.

 

Progressive Retinaatrophie (PRA)

Verfasser des Beitrages: Fr. Vera Neun, 

Die PRA betrifft die innerste Schicht des Auges, d.h. die Netzhaut, in welcher sich die für das Sehen so wichtigen Nervenzellen befinden. Hierbei unterscheidet man die Zapfen für das Tagsehen und die Stäbchen für das Nachtsehen. Die PRA beginnt mit dem langsamen Absterben der Stäbchen; im weiteren Verlauf degenerieren auch die Zapfen. Die betroffenen Hunde verlieren also typischerweise zuerst ihre Sehfähigkeit im Dunkeln und anschließend auch die Fähigkeit, bei Tageslicht zu sehen. Die PRA führt in allen Fällen zur totalen Erblindung beider Augen.

Die PRA gehört mit zu den wichtigsten erblichen Augenerkrankungen des Hundes. An dieser progressiven Erkrankung mit autosomal rezessivem Erbgang können sowohl weibliche als auch männliche Tiere erkranken. Betroffene Tiere tragen die Anlage der PRA in homozygoter Ausprägung in sich, wobei die Erkrankung erst ab einem bestimmten Lebensalter auftritt. Andererseits gibt es sog. „Träger“ des Gens, die selbst gesund bleiben, die PRA aber weitervererben können.

 

PHTVL/PHPV

Persistierender hypoplastischer primärer Glaskörper

PHPV = persistent hyperplastic primary vitreous = der von der Embryonalentwicklung übriggebliebene, nicht zurückgebildete und daher übermäßig ausgebildete, primäre Glaskörper.

Persistierende hyperplastische Tunica vasculosa lentis
PHTVL
= Das zur Linsenentwicklung notwendige Blutgefässgeflecht, das sich an der Hinterfläche der Linse befindet und sich fehlerhaft oder gar nicht zurückbildet.

Normalerweise bilden sich diese embryonalen Gefäße in den ersten Lebenswochen eines Welpen zurück. Bei erkrankten Hunden bleiben sie jedoch bestehen. Diese Gefäßreste gehen oft mit Trübungen der Linse oder Erkrankungen des Glaskörpers und der Netzhaut einher. Je nach Ausprägung wird die Erkrankung in Grad 1-6 eingeteilt, wobei Grad 2-6 in der Regel zum Zuchtausschluss führen.

 

 

Ohrenerkrankungen

 

Kongenitale Vestibularsyndrom

Eine Erbkrankheit des Innenohrs mit Gleichgewichtsstörungen und Taubheit, tritt gehäuft auf. Die Erkrankung zeigt erste Symptome innerhalb des ersten Lebensmonats. Dabei treten Kopfschiefhaltung und Gleichgewichtsstörungen mit Neigung zum Umfallen und leichten Bewegungsstörungen. Meist tritt gleichzeitig eine ein- oder beidseitige Taubheit auf, die durch einen Hörtest oder eine Hirnstammaudiometrie nachgewiesen werden kann. Ein Augenzittern (Nystagmus) tritt, im Gegensatz zu den meisten anderen Gleichgewichtserkrankungen, nicht auf, allerdings lässt sich oft auch kein physiologischer Nystagmus auslösen.

 

 

Krebs

 

Perianaldrüsentumore

Das After ist von Drüsen umgeben, die sich tumorös ausbilden können. Die Erkrankung tritt vor allem bei unkastriert oder spät kastrierten älteren Rüden auf. 80% dieser Tumore sind gutartig (Adenome), 20% bösartig (Adenokarzinome). Bei operativer Entfernung von Adenomen und gleichzeitiger Kastration besteht eine gute Prognose.

 

Mastzelltumor / Mastozytom (MCT)

Mastzellen sind Zellen des Immunsystems, die eine Rolle bei der angeborenen Immunantwort spielen. Sie produzieren eine Reihe von biologisch aktiven Substanzen, darunter vor allem Histamin. Mastzelltumoren machen etwa ein Fünftel aller Hauttumoren des Hundes aus. Sie zeigen sich als Knoten oder erhabene Flecken, bei etwa einem Fünftel betroffener Tiere treten Geschwüre und Blutungen im Magen und Zwölffingerdarm auf.  Tochtergeschwulste bei bösartigen Mastzelltumoren treten vor allem in Lymphknoten, Leber, Milz und im Knochenmark auf. Jeder Knoten in der Haut oder Unterhaut kann, muss nicht, ein Mastzelltumor sein.

 

Mammatumor

Beim Mammatumor des Hundes handelt es sich um einen Tumor in der Gesäugeleiste. In ca. 50% der Fälle hat sich gezeigt, dass diese Tumoren bösartig sind. Das Durchschnittsalter der Hund beim Auftreten des Tumors liegt bei ca. 10 Jahren. Inzwischen wissenschaftlich wiederlegt ist die vorbeugende, frühzeitige Kastration der Hündin.

 

Canines malignes Lymphom

Das maligne Lymphom zählt bei Hunden zu den häufigsten hämatopoetischen Tumorerkrankungen. Es entwickelt sich aus jugendlichen oder reifzelligen Zellen des lymphatischen Systems – beispielsweise in Lymphknoten, Milz und Leber. Manifestationen sind aber ebenso in jedem anderen Gewebe zu beobachten; dagegen ist das Knochenmark meist erst sekundär betroffen. Insgesamt gesehen besteht damit eine auffällige Parallele zum Non-Hodgkin-Lymphom des Menschen.

Die multifaktorielle Ätiologie bleibt weitgehend unbekannt. Mittelalte Hunde im Alter von 6–9 Jahren sind am häufigsten betroffen. Zudem zeigen mittlere und größere Hunderassen ein erhöhtes Risiko. Eine Prädisposition kastrierter Hündinnen konnte dagegen nicht bestätigt werden.

 

Abschließend noch dieses Thema:

 

Kastration

(auszugsweise: Dr. Gabriele Niepel, entnommen "Der Hund" vom 09.01.2003)

Die chirurgische Kastration zielt auf die Entfernung der Gonaden (Keimdrüsen), z. B. Hoden oder Eierstöcke, um das Triebverhalten eines Tieres zu unterdrücken und die Fortpflanzung auszuschließen.

Zwischen der Kastration von Rüden und Hündin bestehen relevante Unterschiede, was den Operationsaufwand betrifft. Jener für den Rüden ist wesentlich geringfügiger, bei der Kastration der Hündin handelt es sich um eine Bauchoperation mit all ihren Gefahren wie Narkoserisiken, Abwehrrisiken im Bereich der Ligaturen (Ansammlung von Lymphe und Blut oder von Wundflüssigkeit), Fistelbildungen, Blutungen, Nahtdehiszenzen, Seronbildungen (Abschnürung von Blut- oder Lymphgefäßen), postoperative Verwachsungen und Infektionen.

Die chemische Kastration bewirkt die medikamentöse Ausschaltung der Geschlechtshormone und die Unterdrückung des Triebverhaltens.

Wer allen Ernstes behauptet, dass eine unkontrollierbare Fortpflanzung nur durch Kastration zu verhindern sei, der muss sich die Frage stellen, wie viel er von Hundehaltung und Hundeverhalten versteht.

Die Kastration bedeutet eine Amputation und steht, vom Gesetz hergesehen, damit in einer Reihe mit dem Kupieren von Ohren und Ruten. Die Rechtmäßigkeit von Kastrationen müssen im Einzelfall Gerichte prüfen.

 

Tierschutzgesetz §5 - Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres.

 

Hündinnen

NEIN

Als Verhaltenskorrektur einer aggressiven Hündin, es sei denn, diese Aggressivität tritt ausschließlich und in unverhältnismäßigem Ausmaß nur in der Zeit der Läufigkeit / der Scheinschwangerschaft auf). Ansonsten ist die Kastration nicht nur nicht erfolgreich im Sinne einer Aggressionsminderung, sondern geradezu kontraproduktiv, besonders bei einer Angstaggression, denn anstatt das Problem zu beseitigen, nimmt die Angst in gewissen Situationen häufig zu.

Damit die Hündin ruhiger oder im Gegensatz aktiver werden soll, denn die Auswirkungen sind einfach nicht vorherzusagen, man kann das genaue Gegenteil von dem erzielen, was man eigentlich erreichen wollte

Prophylaxe gegen Mammatumore: Die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung daran rechtfertigt das Inkaufnehmen anderer gesundheitlicher Risiken nicht. Eine Risikominimierung besteht relevant nur bei Frühkastration, doch die Kastration vor der Geschlechtsreife birgt zu viele Risiken für dauerhafte Schädigungen dank fehlender Hormone. Tatsache ist, das sich der Krebs einen anderen Punkt sucht, wenn die Veranlagung gegeben ist oder umweltbedingte Einflüsse den Organismus schädigen. Und stellen Sie sich einmal die Frage, ob Sie sich selbst zur Vorbeugung amputieren lassen möchten.

Der Halter will weniger Unannehmlichkeiten in der Zeit der Läufigkeithaben: Abgesehen von der ethischen Berechtigung dieser egoistischen Gründe wird eine Kastration aus diesen Gründen vom Tierschutzgesetz auch nicht gedeckt. Du wer aus diesem Grund eine Kastration der Hündin bevorzugt sollte sich die Frage stellen, ob er nicht besser einen Rüden aufnimmt bzw. ganz auf einen Hund verzichtet.

Vermeidung ungewollter Trächtigkeit: Wer nicht in der Lage ist, einen Deckakt zu vermeiden, sollte sich die Frage stellen, ob er als Hundehalter überhaupt geeignet ist. Das gilt auch für den Umstand, wenn ein intaktes Pärchen im gleichen Haushalt lebt. Die Gedanken über eine ungewollte Trächtigkeit muss man sich machen, bevor ein zweiter Hund angeschafft wird. Jeder Halter eines Pärchen MUSS in der Lage sein, die beiden während der Hitzephase sicher zu trennen!

 

JA

bei Akuterkrankungen der Geschlechtsorgane, bei Diabetes mellitus und hormonell bedingten Ohrenerkrankungen (bei denen eine Allergie gegen Geschlechtshormone der Auslöser ist, kommt selten vor), bei wiederholten, ausgeprägten Scheinschwangerschaften der Hündin, die mit starkem Leidensdruck für diese einhergehen, bei extremem Aggressionsverhalten während der Zeit der Läufigkeit und anschließender Scheinschwangerschaft, bei Hündinnen, die das ganze Jahr so attraktiv riechen, dass sie permanent von Rüden belästigt werden und darunter leiden.

In diesen Fällen ist die Kastration ist immer noch unschädlicher für die Hündin als die Praxis der Läufigkeitsunterdrückung durch Hormonspritzen, da diese extrem krebserregend sind und häufig Gebärmutterentzündung verursachen.

 

 

Rüden

NEIN

bei Angstaggression, Jagen, Wachsamkeit. Wen die Wachsamkeit seines Rüden stört, dem wird durch eine Kastration auch nicht geholfen.

Bei aggressivem Verhalten gegen andere Hunde, das aus Angst geboren ist, ist nicht nur keine positive Veränderung zu erwarten, weil dieses Verhalten nicht unter Einfluss von Geschlechtshormonen steht. Zu befürchten ist gar eine Verschlimmerung, da nach einer Kastration eine Reihe von Hunden auch verunsichertes Verhalten zeigt, somit die Ursache der Aggression auch noch verstärkt wird. Wer aus der Praxis weiß, dass die meisten der vorgestellten Aggressionsfälle Hunde sind, deren Aggression auf Verunsicherung und Angst zurückzuführen ist, der wird sehr vorsichtig mit dem Vorschlag einer Kastration sein.

Ratschläge, nach denen bei "Dominanzaggression" der Hund als erstes zu kastrieren sei, danach könne man sich an die Umerziehung machen, sind mit Vorsicht zu genießen, Denn:

1. ist nur in wenigen Fällen eine verminderte Aggression gegen Familienmitglieder zu sehen, was auch kein Wunder ist: Ist die Aggression angstbedingt, kann sich nichts zum Positiven verändern. Hat man es tatsächlich mit einem Dominanzproblem zu tun, geht es primär um das Beziehungsgefüge Hund? und Halter und nicht um die Hormone des Hundes.

2. Häufig wiegen sich die Halter in falscher Sicherheit, meinen, mit der Kastration laufe automatisch dann schon alles in den richtigen Bahnen und man müsse sich nicht mehr an die anstrengende Aufgabe machen, sein eigenes Verhalten so zu verändern, dass der Hund neu ins Familienrudel eingefügt wird. Diese Einstellung kann dann natürlich fatale Folgen haben.

Das geschlechtsspezifische Verhalten eines Rüden führt nicht notwendig zu Problemen für sie selbst, für andere Hunde und/oder für ihre Besitzer. Werden sie einfach kastriert, weil man die geschlechtstypischen, sich im normalen Rahmen abspielenden Verhaltensweisen eben lästig findet, ist das ein überflüssiger und damit tierschutzrelevanter Eingriff.

Wenn ein Rüde auf dem Spaziergang direkten Kontakt mit einer hochläufigen Hündin hat und von der nur noch durch Anleinen wegzubekommen ist, so kann man kaum von Hypersexualität sprechen, die eine Kastration erfordert. Wenn ein Rüde im Erziehungskurs unkonzentrierter arbeitet, weil eine Hündin nach einem dreiwöchigen Aussetzen wegen Läufigkeit wieder mitmacht, so ist das auch noch kein Indiz für einen übersteigerten Sexualtrieb des Rüden.

Wenn ein extremes Aufreiten bei Hunden und/oder Menschen zu verzeichnen ist, insbesondere nach Eintritt der Geschlechtsreife, stehen die Chancen gut, dieses Verhalten zumindest zu vermindern. Allerdings sollte man schon sehr genau hinschauen, ob sich der Rüde "nur" sexuell abreagiert oder ob es sich um eine gezielte Geste seinem Menschen gegenüber handelt, wenn der Rüde vor allem bei seinem Besitzer aufreitet. Da sind Korrekturen in der Mensch-Hund-Beziehung eher angebracht als das ausschließliche Verfolgen der "medizinischen Lösung"

 

JEIN

bei Rüden, die ständig aufgeregt und kaum ansprechbar sind, weil sie nicht nur auf wirklich läufige bzw. auf Hündinnen reagieren, die ihre Stehtage haben, sondern von jedem "Rockschoß" magisch angezogen werden, das Futter verweigern, nur noch jammern, nächtelang jaulen, an der Leine nicht mehr zu bändigen sind und nach dem Ableinen sofort auf und davon sind.

Diesen Rüden kann/sollte man ihr Dasein zunächst mittels chemischer Kastration erleichtern und testen, ob sich das Verhalten ändert. Eine chirurgische kann bei angezeigtem Erfolg noch immer erfolgen.

Läuft der Rüde im selben Kurs nahezu andauernd mit ausgefahrenem Penis herum, hechelt unablässig, stiert den `Mädels` nach und nutzt jede ihm sich bietende Gelegenheit, die - nicht läufigen - Hündinnen zu belästigen, so sollte man über eine Kastration nachdenken. Und zwar nicht, weil man selber einfach genervt ist, sondern weil in diesem Fall davon auszugehen ist, dass der Rüde wirklich Leidensdruck hat. Man sollte jedoch nicht erwarten, dass sich das Verhalten sofort gibt. Hopkins u.a. (1976) haben in ihrer Studie herausgefunden, dass im Falle der Rüden, bei denen die gewünschte Veränderung eintrat, sich diese Veränderung nur bei der Hälfte bald nach der Kastration zeigte, bei der anderen Hälfte kam es zu einer schrittweisen Abnahme über die Zeit hinweg. Bedenkt man, dass der Testosteronspiegel innerhalb von sechs bis acht Stunden nach der Kastration auf kaum noch messbare Werte sinkt (Hart / Hart, 1991), so wird allein daran deutlich, dass Testosteron offenbar nicht die alleinige Einflussgröße auf das Verhalten der Rüden ist!

Urinmarkieren im Haus kann durch eine Kastration günstig beeinflusst werden weniger das Markieren im Freien. Bei Hunden, die im eigenen Haushalt markieren sollte man jedoch die Frage nach der Rangordnungsbeziehung zwischen Mensch und Hund als erstes angehen!

 

JA

bei körperlichen Erkrankungen wie Hodentumoren, Analtumoren, Prostataerkrankungen, Kryptorchismus, persistierende (nicht ausheilende) Vorhautentzündung.

Bei Rangordnungsauseinandersetzungen zwischen zwei "intakten" Rüden,die im gleichen Haushalt leben, ist die Kastration oft das letzte Mittel, um ein weiteres Zusammenleben zu ermöglichen. Voraussetzung ist aber, dass man den richtigen kastriert, also den, der nach reiflicher Beobachtung und Erwägung aller Fakten als jener eingeschätzt werden kann, der eher für die nachrangige Position taugt. Kastriert man den mental und physisch stärkeren, wird die Situation mit hoher Wahrscheinlichkeit eskalieren. Parallel muss in der ersten Zeit nach der Kastration auch eine Verhaltenstherapie durchgeführt werden.

 

 

Kastration macht dick und träge

Bei Rüden wie Hündinnen bleibt die Antwort auf die Frage, ob eine Kastration mit hoher Wahrscheinlichkeit dick macht, unentschieden.

Zusammengefasst kann man wohl nur folgendes festhalten: Es scheint so, dass nahezu die Hälfte der kastrierten Hunde mehr Hunger entwickeln. Wenn dem entsprochen wird, ist der Weg zur Gewichtszunahme nicht mehr weit. Aber auch ein direkter Einfluss der veränderten hormonellen Situation auf das Stoffwechselgeschehen ist denkbar- dafür spricht die Erfahrung mit vielen Hundehaltern, die ihre kastrierten Hunde sogar reduziert füttern und deren Hunde denn och an Gewicht zunehmen.

Eine Kastration macht nicht notwendig dick und faul - aber sie kann dazu führen.

 

Gedanken zur Frühkastration der Hündin

Es spricht nichts für eine Frühkastration von Hunden – weder bei Rüden noch bei Hündinnen. Denn der einzige Vorteil für die Hündinnen, der in der erwiesenen Reduktion des Mammatumorrisikos besteht, wird angesichts der gegebenen Wahrscheinlichkeit dieser Erkrankung und der möglichen Nachteile mehr als aufgehoben.

Und wer als Rüdenbesitzer glaubt, sein Rüde würde erst gar kein "lästiges" Rüdenverhalten wie Markieren, Streunen, Besteigen und Mackerverhalten gegen andere Rüden an den Tag legen, wenn er ihn vor der Pubertät kastriert, dem ist zu sagen, dass dieser Glaube leider in verschiedenen Studien widerlegt worden ist. Die Chance einer Verhaltensänderung zum Positiven ist nicht vom Alter bei der Kastration und der Dauer der gezeigten Verhaltensprobleme abhängig. Um diesen Befund erklären zu können, muss man die im Vergleich zur Hündin anders ablaufende hormonelle Entwicklung des Rüden berücksichtigen: Es ist keineswegs so, dass Rüden eben in der Pubertät den entscheidenden Testosteronschub bekommen, danach die oft unerwünschten männlichen Verhaltensweisen entwickeln, woraus dann der Schluss gezogen wird, man müsse den Rüden eben vor diesem Testosteronschub kastrieren, dann entwickelten sich die Verhaltensweisen erst gar nicht so dramatisch. Falsch! 

 

Entscheidender pränataler Hormonschub

Zwischen der hormonellen Entwicklung von Hündinnen und Rüden gibt es einen zentralen Unterschied: Damit das Ungeborene sich zu einem weiblichen Tier entwickelt, bedarf es keiner vorgeburtlichen Bildung von ovariellen Hormonen. Die Ausprägung des Nervensystems hin zu einem weiblichen Wesen erfolgt sozusagen automatisch ohne Einwirkung von Geschlechtshormonen. Erfolgt kein Testosteronschub, entwickelt sich eine Hündin, erfolgt ein Testosteronschub, entwickelt sich ein Rüde. Nicht der Testosteronschub in der Pubertät gibt also den Anstoß für ihr Verhalten: Entscheidend ist der pränatale Hormonschub, der für die "Maskulinisierung" des Gehirns verantwortlich ist.
Rüden erhalten noch im Mutterleib und in den ersten Wochen nach der Geburt Ihren "Testosteronschub" der eben individuell unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Die vorgeburtliche Testosteronstimulation bedingt die Empfänglichkeit bestimmter Organsysteme für Testosteroneinwirkungen nach Eintritt der Geschlechtsreife. Später einschießendes Testosteron scheint Verhaltensweisen höchstens mit zu aktivieren/intensivieren. Das erklärt nicht nur, warum auch nach der Kastration hormonbedingte Verhaltensweisen wie das typische Urinmarkieren und das Aufreiten bei der Hälfte der Rüden erhalten bleibt. Es erklärt ebenfalls warum auch vorpubertär kastrierte Rüden typische geschlechtsspezifische Verhaltensweisen zeigen können, wie z. B.: Markieren mit erhobenem Hinterlauf, Imponiergehabe gegenüber anderen Rüden, Besteigen, ja sogar Deckakte.
 
Die Ergebnisse der Bielefelder Studie bestätigen andere Studien und zeigen zugleich:
Negative Verhaltensänderungen wie
 ·unsicher im Verhalten gegen über Artgenossen aggressiver gegen gleichgeschlechtliche Hunde ·aggressiver gegen Hunde im allgemeinen, ja sogar Aggression gegenüber Fremden, werden am häufigsten von den Haltern solcher Hunde als Folgen beschrieben, welche im Alter von unter sechs Monaten kastriert worden sind.

Hinsichtlich eines "besseren" Verhaltens bringt die frühe Kastration weder beim Rüden noch bei der Hündin Vorteile, sondern eher Nachteile. Und: Sie bringt Nachteile in Bezug auf die körperliche Entwicklung mit sich.

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